zu mir selbst

Ich bin 1969 in Stade geboren, wo ich auch Abitur und Zivildienst (in der ambulanten Psychiatrie) machte. Danach lernte ich Theater bei einem (Lebens)Lehrer, keine einfache Zeit. Probierte mich dann als Journalist aus (Tageszeitung und eigenes Monatsmagazin) in Potsdam. War lange orientierungslos und fing dann langsam an zu mir selber zu finden (auch über eine mehrjährige Therapie), gründete eine Familie (drei Kinder) und begann schließlich das Studium für Theater, Theaterpädagogik- und therapie in Ottersberg. Daneben lernte ich einige Jahre bei Doris Müller-Weith, die damals in Bremen eine Praxis für Theatertherapie hatte. Seit 2002 bin ich klinisch als Theatertherapeut tätig (viele Jahre in der Tagesklinik Soltau, für die psychiatrische Ambulanz Walsrode und seit 2018 in der Klinik Ameos Bremen, ehemals Klinik Dr. Heines). In dieser Zeit leitete ich auch drei große Theaterprojekte (Theater Grenzgänge mit überwiegend ehemaligen Patienten aus Soltau, von 2004 bis 2011; Seniorentheater Bremen von 2010 bis 2018 und Theater inclusiv Hemelingen von 2013 bis 2019). Von 2012 bis 2018 war ich in Bremen in verschiedenen Funktionen im Ambulant Psychiatrischen tätig (Betreutes Wohnen, Tagesstätte, nächtliches Krisentelefon und mehrjähriger Aufbau einer Zeitungsredaktion).

Sascha Heuer

Ich bewege mich als Mensch zwischen leichtem spielerischem Sein und tiefgründigem Ernst. Das Ausloten dieser Pole ist spannend und herausfordernd. Aber so richtig interessant wird es für mich, wenn dieses vielfältige Erleben und Erforschen der Persönlichkeit in einen Verdichtungsprozess mündet, in dem ich mich über Fühlen und Verstehen meinem eigenen Ich immer weiter nähere. Das bedeutet, dass ich mich immer mehr trauen das zu leben, was mein wirkliches Eigenes ist (und weniger das, was ich denke oder gelernt habe, wie ich vermeintlich sein sollte). Diese oft prägenden Muster zu erkennen ist dafür meistens notwendig – ein bisweilen schmerzlicher Prozess.

In der Theatertherapie ist der Rahmen dafür da, sich in diesem bunten Feld vielfältig zu bewegen. Ich liebe es, Menschen auf diese Art in ihren Entwicklungsprozessen zu begleiten. In denen ein ganzes Spektrum unterschiedlichster Energien und Zugänge möglich ist. Und wo es am Ende immer wieder darum geht, mehr mit sich selber im Einklang zu sein. Dass dieses so häufig in der theatertherapeutischen Arbeit gelingt, macht mich oft glücklich.